

Der Wandel in Deutschland – Was das für Ihre Expansionsstrategie bedeutet
Deutschland ist nicht mehr die stabile, berechenbare Wirtschaft, wie wir sie noch aus den Lehrbüchern kennen. Doch genau darin könnte Ihre Chance liegen.
Das Buch Kaputt. Das Ende des deutschen Wunders des Ökonomen Wolfgang Münchau liefert einen scharfen Blick darauf, warum das deutsche Wirtschaftsmodell ins Wanken gerät – und warum das nicht das Ende bedeutet, sondern den Beginn eines neuen Kapitels. Wenn Sie eine Expansion in die DACH-Region erwägen, hilft Ihnen dieses Buch zu verstehen, was in Deutschland heute funktioniert (und was nicht) – und wie Sie die Schwächen des Systems in einen Wettbewerbsvorteil verwandeln können.
Deutschland ist nicht mehr die stabile, berechenbare Wirtschaft, wie wir sie noch aus den Lehrbüchern kennen. Doch genau darin könnte Ihre Chance liegen.
Das Buch Kaputt. Das Ende des deutschen Wunders des Ökonomen Wolfgang Münchau liefert einen scharfen Blick darauf, warum das deutsche Wirtschaftsmodell ins Wanken gerät – und warum das nicht das Ende bedeutet, sondern den Beginn eines neuen Kapitels. Wenn Sie eine Expansion in die DACH-Region erwägen, hilft Ihnen dieses Buch zu verstehen, was in Deutschland heute funktioniert (und was nicht) – und wie Sie die Schwächen des Systems in einen Wettbewerbsvorteil verwandeln können.
Über Jahrzehnte wirkte Deutschland wie eine Maschine, gebaut auf Verlässlichkeit. Eine Wirtschaftsmacht, angetrieben von technischer Präzision, politischer Stabilität und einem weltweit bewunderten Exportmodell. Doch diese Maschine stottert schon seit einiger Zeit.
Laut dem Ökonomen Wolfgang Münchau handelt es sich dabei nicht nur um eine vorübergehende Störung, sondern um das Ende eines gesamten Systems. Sein Buch Kaputt. Das Ende des deutschen Wunders ist ein scharfer und dringlicher Bericht darüber, was in Deutschland nicht mehr funktioniert – und warum sich das so schnell nicht ändern wird.
Wer Deutschland als Markt, Partner oder Wachstumsraum betrachtet, sollte dieses Buch unbedingt lesen. Nicht, um entmutigt zu werden, sondern um vorbereitet zu sein.
Noch im Jahr 2018, als die deutsche Wirtschaft boomte, expandierten alle dorthin. Der Markt war überfüllt, und große Player beherrschten sowohl die Aufmerksamkeit als auch den Umsatz. Doch die Zeiten haben sich geändert. Deutschland mag derzeit schwächeln, bleibt aber weiterhin die größte Volkswirtschaft Europas.
Die DACH-Region eröffnet nach wie vor den Zugang zu über 100 Millionen potenziellen Kund*innen. Wenn Sie ein einzigartiges Produkt, eine klare Preisstrategie und die Flexibilität haben, sich an die lokale Denkweise anzupassen, könnten Ihre Erfolgschancen heute sogar größer sein als je zuvor.
Im folgenden Artikel finden Sie nicht nur die wichtigsten Erkenntnisse aus Kaputt, sondern auch praktische Überlegungen, wie Sie diese bei der Planung Ihrer Expansion anwenden können – und wie Sie die Schwachpunkte des deutschen Systems in einen Wettbewerbsvorteil verwandeln.
Die Glanzjahre des deutschen Wirtschaftswunders
Wenn Menschen in Deutschland heute von den „guten Zeiten“ sprechen, meinen sie meist die Jahrzehnte nach 1990 – eine Phase des Wohlstands, geprägt von stabilem Wachstum und niedriger Arbeitslosigkeit. Doch die eigentliche Grundlage des deutschen Wirtschaftswunders reicht weiter zurück. Sie begann in den Nachkriegsjahren und erreichte ihren Höhepunkt zwischen den 1950er- und 1970er-Jahren. Ein Phänomen, das die Welt faszinierte: Eine vom Krieg zerstörte Nation verwandelte sich innerhalb von nur zwei Jahrzehnten in eine industrielle Supermacht.
In Kaputt argumentiert Wolfgang Münchau, dass dieses „Wunder“ im übernatürlichen Sinn keines war. Es war vielmehr das Ergebnis struktureller Vorteile, Disziplin und pragmatischer Entscheidungen. Doch was waren die zentralen Säulen?
Eine Exportmacht: Deutschland wurde zum Synonym für Qualität und Zuverlässigkeit – ob bei Autos, Maschinen oder Chemieprodukten. Exporte waren (und sind bis heute) das Rückgrat der deutschen Wirtschaft.
Enge Verflechtung von Industrie und Staat: Über Jahrzehnte stützte sich das deutsche Wirtschaftsmodell auf ein unausgesprochenes Abkommen zwischen dem Staat und den Schlüsselbranchen, insbesondere der Automobil- und Maschinenbauindustrie.
Starke Industrietradition und qualifizierte Fachkräfte: Deutschland profitierte lange von hoher Spezialisierung und technischem Know-how seiner Arbeitskräfte. Zusammen mit der industriellen Tradition half dies, die starke Exportposition zu sichern. Heute jedoch schwinden selbst diese Stärken – sichtbar im Niedergang des Bildungssystems und im zunehmenden Mangel an Fachkräften.
Billige Energie und gute Beziehungen zu Russland: Jahrzehntelang verschaffte der Zugang zu günstigem russischem Gas der deutschen Industrie einen erheblichen Wettbewerbsvorteil.
All dies prägte Deutschlands Image als eine „weise Wirtschaft“ – rational, stabil und berechenbar. Genau dieses Ansehen wurde zu einem seiner wertvollsten Exportschlager.
Doch wie Münchau betont, war es stets eine fragile Konstruktion. Sie beruhte auf der Annahme, dass die Welt ebenso berechenbar bleiben würde wie Deutschland selbst, dass Handelspartner loyal blieben, dass Energieabhängigkeit keine Risiken barg und dass Deutschland immer einen Platz am Tisch der Weltmächte haben würde.
Heute, da sich die geopolitischen Platten verschieben, beginnt dieser Glaube zu bröckeln. Doch die Erinnerung an die „goldenen Jahre“ ist stark – und hält Deutschland oft davon ab, wirklich nach vorne zu gehen.
Wenn Stärke zur Schwäche wird
Jahrelang wirkte es wie eine kluge Wette auf Stabilität. Deutschland baute seine Wirtschaft auf einige starke Säulen – und lange Zeit trugen sie. Exportorientierung, enge Zusammenarbeit mit China, billige Energie aus Russland und die Dominanz der Automobilindustrie. Diese Trümpfe hielten Deutschlands Wirtschaft am Wachsen, selbst als anderswo von Stagnation die Rede war.
Doch laut Münchau haben sich genau diese Stärken inzwischen in Fallen verwandelt.
China: Handelspartner – und strategische Bedrohung
Innerhalb von nur zwei Jahrzehnten wurde Deutschland stark vom chinesischen Markt abhängig – besonders in der Automobil- und Maschinenbauindustrie. In manchen Jahren machten die Exporte nach China bis zu 7–8 % der gesamten deutschen Ausfuhren aus.
Heute ist China jedoch nicht nur ein wichtiger Kunde, sondern auch ein technologischer Konkurrent. Marken wie BYDund Huawei bedrohen deutsche Unternehmen genau in den Bereichen, in denen sie einst am stärksten waren.
Die strategische Blindheit des billigen russischen Gases
Jahrelang sicherte billige Energie aus Russland die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie. Im Jahr 2021 stammten über 55 % der deutschen Gasimporte aus Russland. Doch nach dem Überfall auf die Ukraine kehrte sich diese Abhängigkeit ins Gegenteil – und zeigte, dass Deutschlands Energiestrategie eher von Ideologie als von rationaler Einschätzung geprägt war.
Abfahrt ins Risiko: Wie die Autoindustrie das System belastet
Münchau argumentiert, dass Deutschland zum Geisel seiner eigenen Automobilindustrie geworden ist. Im Jahr 2019 trug der Sektor – direkt und indirekt – zu mehr als 10 % des deutschen BIP bei.
Was einst ein Symbol für Innovation war, ist heute zu einem Hindernis für Wandel geworden. Deutsche Autohersteller investierten Milliarden in Verbrennungstechnologien und verpassten den Übergang zur Elektromobilität – ein Bereich, der inzwischen von anderen, darunter auch chinesischen Wettbewerbern, angeführt wird.
Deutschlands digitales Blindfeld
Das Land, das der Welt Automobilhersteller, die Chemieindustrie und wegweisendes Ingenieurwesen brachte, liegt heute im Rennen um die digitale Transformation weit zurück.
In einer Nation, die lange als Inbegriff von Effizienz galt, sind Faxe in Postfilialen noch immer üblich – und die digitale Kommunikation mit Behörden endet oft mit einem ausgedruckten Gehaltszettel. Deutsche Journalist*innen formulieren es sarkastisch: Deutschland ist eine „analoge Supermacht“.
Wolfgang Münchau widmet diesem Thema in Kaputt ein ganzes Kapitel – und spart dabei nicht mit Kritik.
Wie Deutschland in der technologischen Entwicklung zurückgefallen ist
Laut Münchau geht es nicht nur um langsames Internet oder veraltete Regierungswebseiten. Das eigentliche Problem besteht darin, dass die digitale Moderne mit tief verwurzelten deutschen Werten kollidiert: einem starken Fokus auf Sicherheit, Stabilität, Regeln und Planung. In einer solchen Kultur gilt Risiko als Verantwortungslosigkeit und Scheitern als Zeichen von Inkompetenz – nicht als Lernerfahrung.
„Einen Moment lang dachte ich, Deutschland könnte sich erholen. Dem war nicht so. […] Investitionen, die nie stattfinden, machen keinen Lärm – und sie wählen auch nicht. Am Ende tat die Regierung Scholz dasselbe wie ihre Vorgängerin: Sie fütterte das alte industrielle ‚Monster‘.“
Aus Münchaus Sicht steckt Deutschland weiterhin im Denkmuster der industriellen Moderne fest. Es erwartet, dass Fortschritt linear, hierarchisch und von oben abgesegnet erfolgt. Doch die digitale Welt funktioniert genau entgegengesetzt: chaotisch, vernetzt, auf Iteration und Anpassungsfähigkeit aufgebaut.
Laut Münchau hat diese kulturelle Barriere handfeste wirtschaftliche Folgen. Ein Land, das einst Innovation vorantrieb, holt heute in zentralen strategischen Bereichen nur noch auf. In Feldern wie KI, digitalen Plattformen oder Cloud-Diensten führt Deutschland nicht mehr – es reagiert. Und genau das, so argumentiert er, ist einer der Gründe, warum das deutsche Wirtschaftsmodell an Dynamik verliert.
Deutschland gefangen in seinen eigenen Strukturen
Wenn die früheren Kapitel von Kaputt die allmähliche Schwächung des deutschen Wirtschaftsmodells aufzeigen, schlägt dieser Abschnitt einen deutlich düsteren Ton an. Wolfgang Münchau argumentiert, dass Deutschland nicht nur mit einer Reihe von Krisen konfrontiert ist, sondern mit einem systemischen Zusammenbruch.
Der Autor konzentriert sich hier auf mehrere zentrale Bereiche, in denen Deutschland seiner Ansicht nach zu spät gehandelt hat. Und er tut dies auf eine Weise, die weit über die Ökonomie hinausgeht – mit direktem Blick auf Kultur, Gesellschaft und den Staat selbst.
Bildung: Von der Stärke zur Verwundbarkeit
Münchau zufolge steht das einst starke deutsche Bildungssystem heute am Rande des Zusammenbruchs. Lehrermangel, veraltete Lehrpläne, nachlassende Motivation und mangelnde Vorbereitung der Schüler*innen tragen alle zur Krise bei. Ein Land, das einst Weltklasse-Ingenieure und -Techniker ausbildete, kämpft nun mit einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften in Schlüsselindustrien.
Bankensektor: Zu viele Banken, zu wenig Leistung
Laut Münchau verfügt Deutschland über eine der ineffizientesten Bankenstrukturen Europas. Anstatt weniger starker und stabiler Banken gibt es hier Hunderte kleinere, oft regionale Institute – viele davon arbeiten mit veralteten IT-Systemen und einer schwachen Innovationskultur. Diese Zersplitterung bremst Investitionen in moderne Sektoren und konserviert überholte Wirtschaftsstrukturen.
Politische Lähmung und bürokratischer Dschungel
Ein weiteres Kernproblem liegt im Funktionieren des Staates selbst. Münchau argumentiert, dass sich die deutsche Politik in eine „technische Verwaltung ohne Richtung“ verwandelt habe. Der Staat verliere zunehmend die Fähigkeit, strategisch zu planen und Veränderungen voranzutreiben.
Stattdessen verstrickt er sich in endlose Verfahren, juristische Schlupflöcher und Formalismus. Innovation, Investitionen und Reformen gehen häufig in den Zuständigkeitswirrwarr von Bundesländern, Ministerien und bürokratischen Institutionen verloren.
Soziale Spannungen und Migration
Obwohl das Buch auf billige populistische Urteile verzichtet, verschweigt der Autor nicht, dass Deutschland vor ernsten demografischen und Integrationsherausforderungen steht.
Er betont jedoch, dass das Kernproblem nicht die Migration an sich sei – sondern das Fehlen einer klaren Strategie, um sie zu steuern. Wieder einmal zeigt sich ein gelähmtes System, das unfähig ist, flexibel zu reagieren.
Zentrale Erkenntnisse aus Kaputt
Kaputt listet nicht alles auf, was in Deutschland schiefläuft, um Investor*innen oder Online-Händler abzuschrecken. Im Gegenteil – es bietet einen realistischen Blick darauf, wie sich der Kontext verändert hat. Und genau das ist entscheidend für alle, die heute eine Expansion in die DACH-Region in Betracht ziehen.
1. Vertrauen verschiebt sich und damit auch das Verbraucherverhalten
Aber genau das öffnet die Tür für diejenigen, die etwas anderes bieten können – authentisch, flexibel und zu fairen Preisen
2. Die Giganten verlieren an Dynamik
Was früher funktionierte – Perfektionismus, langfristige Planung und Stabilität – kann heute als Bremse wirken. Wenn Sie Schnelligkeit, Innovation oder Flexibilität bieten, könnten Sie genau das sein, wonach heutige Kundinnen suchen. Deutsche Verbraucherinnen sind offener für Alternativen als früher. Wenn Sie klaren Mehrwert liefern und den lokalen Kontext verstehen, können Sie sie möglicherweise positiv überraschen.
3. Der DACH-Markt bleibt einer der stärksten in Europa
Er verfügt über hohe Kaufkraft, eine starke Infrastruktur und eine kundige Online-Käuferschaft. Man braucht lediglich eine andere Denkweise als noch im Jahr 2018.
4. Während große Player Vertrauen verlieren, gewinnen kleine an Boden
Der deutsche Markt steht an einem Wendepunkt. Das Vertrauen in große Marken schwindet, und Verbraucher*innen suchen aktiv nach Alternativen. Das eröffnet Chancen für kleinere, agile Marken, die klar kommunizieren und echten Mehrwert liefern.
Die DACH-Region bleibt ein großer und starker Markt – und wer ein überzeugendes Angebot mitbringt, hat gerade jetzt eine reale Chance auf Erfolg.
Kaputt vermittelt Ihnen kein Wissen über SEO oder Logistik. Aber es hilft Ihnen, so zu denken wie jemand, der nicht nur in Deutschland verkaufen, sondern dort auch wirklich erfolgreich sein will.
Table of contents
- Die Glanzjahre des deutschen Wirtschaftswunders
- Wenn Stärke zur Schwäche wird
- China: Handelspartner – und strategische Bedrohung
- Die strategische Blindheit des billigen russischen Gases
- Abfahrt ins Risiko: Wie die Autoindustrie das System belastet
- Deutschlands digitales Blindfeld
- Wie Deutschland in der technologischen Entwicklung zurückgefallen ist
- Deutschland gefangen in seinen eigenen Strukturen
- Bildung: Von der Stärke zur Verwundbarkeit
- Bankensektor: Zu viele Banken, zu wenig Leistung
- Politische Lähmung und bürokratischer Dschungel
- Soziale Spannungen und Migration
- Zentrale Erkenntnisse aus Kaputt
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